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ChatGPT Image 20. Apr. 2025, 22_15_31.png

Der Weg nach Nirgendwo.

Ich sitze in einer Kneipe im Prenzlauer Berg. Ich bin müde, aber mit genug Reststolz, um nicht einfach zu gehen. Der Wirt kennt mich nicht, aber er weiß, wann man besser nicht fragt, ob’s „noch was sein darf“. Die Gespräche um mich herum? Erste Entwürfe für Leben, die nie fertig geworden sind. Ein Start-up-Typ redet über Skalierung. Ein anderer über eine Frau, die ihn nicht mehr liebt. Und ich? Ich frage mich, wie es so weit kommen konnte, dass Selbsterkenntnis heute ein LinkedIn-Post ist.

Ich sollte längst nach Hause. Schlafen. Aber wofür? Damit ich morgen wieder wach bin, in einer Welt, die alles akzeptiert – außer Ehrlichkeit?

Ich bin nicht depressiv. Ich bin nur zu oft enttäuscht worden – von Menschen, von Strukturen, von der Idee, dass alles schon irgendwie Sinn macht. Das hat niemand gesagt, aber es steht in der Luft. Ich schreib Sätze in mein Notizbuch, die nie veröffentlicht werden, weil niemand sie lesen will, wenn sie nicht mindestens nach Hoffnung klingen.

Aber ich bin kein Verkäufer. Ich bin nur wach. Und das reicht heute Nacht.

„Und wenn du lange genug in eine Kneipe starrst, starrt irgendwann ein Spiegel zurück – mit deinem Gesicht und dem leisen Satz: ‚Du bist noch hier. Aber warum eigentlich?‘“

Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Vielleicht geht’s gar nicht um Antworten. Vielleicht geht’s nur darum, nicht zu verschwinden, während man fragt. Und der Wirt wischt nochmal den Tresen ab, als wüsste er, dass nichts in diesem Raum wirklich Sinn macht.

Vielleicht ist das Leben kein Wille zur Macht, sondern ein stiller Wunsch nach Bedeutung – irgendwo zwischen letzten Schlücken und ersten Sätzen.

Nichts kann. Alles muss.

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