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Kotti, früher Disco – heute... nüscht

  • Autorenbild: Jack Bennett
    Jack Bennett
  • 1. Mai
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Mai


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Ich lauf über den Kotti, Kreuzberg im Hochsommer. Früher war hier Bewegung. Beats. Menschen mit Plänen, oder zumindest mit Dosenbier und Hoffnung. Heute steht da ein Typ mit Bluetooth-Box und traurigem Trap. Neben ihm ein Dönerstand, zwei Apotheken, vier Handyläden und fünf Menschen, die nichts kaufen, nur gucken. So wie ich.

Ich bin 46. Ich guck zurück. 2003 hab ich hier gefeiert – heute kauf ich Magnesiumtabletten und frag mich, ob ich zu alt für alles oder nur zu ehrlich für den Rest geworden bin.

Ein Jugendlicher fragt mich nach Feuer. Ich geb’s ihm. Er nickt. Sagt nix. Und trotzdem war’s das ehrlichste Gespräch heute.

Berlin verändert sich. Nicht immer zum Guten. Aber manchmal bleibt was: Das Gefühl, dass wir alle ein bisschen lost sind – und trotzdem irgendwie da.

Kotti ist kein Ort mehr, es ist ein Zustand: Irgendwo zwischen Sehnsucht und „na, immerhin war’s billig“.

Früher war hier Disco. Heute… nüscht. Aber vielleicht reicht das auch manchmal.

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