Massage. Aber wo bleibt das Happy End?
- Jack Bennett

- 10. Nov.
- 1 Min. Lesezeit
Ich war gestern bei einer Thailänderin zur Massage.
Moment. Nicht was ihr jetzt denkt, ihr kleinen Gauner.
Kein roter Vorhang. Kein "Special". Kein Gong zur Erleuchtung.
Nur Schmerz. Und zwar meiner.
Seit Tagen zieht sich mein Rücken zusammen wie ein CDU-Parteitag.
Verspannt, unbeweglich, latent aggressiv.
Es zieht mir in die Flanken, blockiert den Kreislauf, macht aus mir einen alten Mann mit Spotify-Premium und Wärmepflaster.
Also Massage. 60 Minuten. Cash only. Kein Quatsch.
Ich liege da, denke an gar nichts – und plötzlich haut sie rein, als hätte ich ihr Kind bei Candy Crush besiegt.
Mit dem Ellenbogen.
In mein Schulterblatt.
Ich habe kurz meine Kindheit gesehen.
Sie sagt: "You have a lot of tension."
Ich sage: "Danke, merke ich."
Sie lacht. Ich nicht.
Aber dann – ganz am Ende, kurz vor dem Aufstehen – passiert es.
Kein Happy-End im klassischen Sinne.
Aber: Ich atme wieder tief durch.
Ich stehe auf, ohne dass mir schwarz vor Augen wird.
Mein Kreislauf fließt. Meine Schultern sind ein bisschen weniger 2008.
Happy-End? Vielleicht.
Nur eben ohne Happy. Und ohne End.
Denn morgen zieht es sicher wieder.
Aber wenigstens weiß ich jetzt, wo man für 60 Euro noch echte Handarbeit kriegt –
ohne Tinder, ohne Smalltalk.
Nur mit Ellenbogen und Ehrlichkeit.



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