Irgendwie atmen – Sätze für Tage, an denen nichts geht.
- Jack Bennett

- 6. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Ich hab mir Kaffee gemacht und nicht direkt geheult – Fortschritt.
Heute ist nichts passiert. Und das war schon zu viel.
Ich war heute nicht produktiv. Aber ich war da. Reicht für den Moment.
Hab gelächelt, aber nur mit dem Mund. Der Rest von mir war noch müde.
Ich will nicht besser werden. Ich will atmen, ohne mich schuldig zu fühlen.
Heute hab ich den ganzen Tag nichts gemacht. Und trotzdem war ich erschöpft.
Ich hab keine Ziele mehr. Ich hab eine Couch, einen Kaffee und den Wunsch, einfach mal nichts zu müssen.
Alles in mir schreit nach Pause – und trotzdem tu ich so, als wär alles normal.
Ich hab keine Richtung. Aber ich geh trotzdem weiter. Oder bleib einfach sitzen. Auch okay.
Manchmal ist „Ich weiß nicht“ das ehrlichste Gebet, das ich sprechen kann.
Ich hab mich heute nicht verbessert. Ich hab mich nur irgendwie zusammengesetzt. Puzzle aus Müdigkeit.
Ich hab aufgehört, die Fragen zu beantworten, die ich nie gestellt habe.
Ich schreib, weil reden anstrengend ist und schweigen weh tut.
Ich vermiss was, das ich nie hatte. Komischer Schmerz.
Der Tag war still. Aber mein Kopf war laut wie ein Jahrmarkt.
Ich wär gern jemand, der früh aufsteht und joggt. Stattdessen bin ich jemand, der denkt, er sollte.
Ich will nicht stark sein. Ich will gehalten werden – auch, wenn ich nichts sag.
Alle sagen: „Du musst loslassen.“ Aber keiner fragt, wohin.
Ich hab heute niemanden enttäuscht. Nicht mal mich selbst. Seltenes Gefühl.
Manchmal glaub ich, ich bin einfach falsch in dieser Welt. Und dann kommt einer wie du – und sagt: „Ich auch.“
Ich war da. Ich hab durchgehalten. Kein Applaus nötig. Nur ein bisschen Frieden.
Vielleicht ist das hier nicht Heilung. Aber ein Anfang. Zwischen zwei Atemzügen.
Ich sitz hier, bezahl Miete für einen Tisch und frag mich, ob das Leben wenigstens Kaffee bringt.
Es ist nicht produktiv. Es ist nicht sinnvoll. Aber ich bin hergekommen. Punkt.
Vielleicht wird aus diesen Sätzen kein Bestseller. Aber vielleicht werd ich beim Schreiben ein bisschen echter.
Ich hab gelernt zu funktionieren, nicht zu fühlen. Jetzt weiß ich nicht mehr, wie man zurückkommt.
Ich scrolle durch Leben, die nicht meins sind – und vergesse, dass ich auch eins hab.
Ich hab so viel gedacht, dass ich nichts mehr spüre.
Die Welt will Entscheidungen. Ich will nur kurz liegen bleiben.
Ich atme flach. Ich rede leise. Ich lebe halb.
Mein größter Erfolg heute: Ich bin aufgestanden. Kein Applaus bitte.
Ich hab keine Motivation. Ich hab nur Gewohnheit. Reicht für einen weiteren Tag.
Ich existiere zwischen zwei Terminen – aber keiner davon führt zu mir selbst.
Ich hab keine Angst vorm Scheitern. Nur davor, gar nichts mehr zu wollen.
Ich poste nichts. Ich teile nichts. Ich bin einfach mal still – und keiner merkt’s.
Ich bin nicht lost. Ich bin nur irgendwo, wo Google Maps nicht hilft.
Ich hab keine Angst vorm Monster unter’m Bett. Nur vorm leeren Blick im Spiegel morgens.
Manchmal fühl ich mich wie eine Figur aus einem Stephen-King-Buch – aber ohne das Drama. Nur die Stille.
Ich hab nicht vergessen, wie man lacht. Ich hab’s nur irgendwo abgelegt, zwischen Steuerbescheid und Zahnarzttermin.
Manchmal red ich mit mir selbst. Nicht weil ich verrückt bin – sondern weil ich der einzige bin, der zuhört.
Mein inneres Kind hat sich verkleidet. Sitzt jetzt mit Anzug vorm Bildschirm und fragt sich, was aus Spielen wurde.
Ich glaub nicht an Selbsthilfe. Ich glaub an Tiefkühlpizza, warme Socken und Sätze, die ehrlich weh tun.
Der Tag ist vorbei. Ich hab ihn überlebt. Die Minions würden feiern. Ich halt lieber still.
Ich hab die Schnauze voll von Mindset. Ich brauch kein Growth. Ich brauch ’ne Umarmung und ’nen Film mit Happy End.
Manchmal mach ich Listen von Dingen, die ich tun sollte. Dann schreib ich „nix“ drauf. Und hake ab.
Ich bin nicht kaputt. Ich bin einfach nur … voll. Vom Denken. Vom Wollen. Vom Nicht-Können.
Ich hab gelernt zu funktionieren. Aber vergessen, wofür. Vielleicht bin ich nicht dafür gemacht, durchzuziehen.
Vielleicht bin ich dafür gemacht, kurz stehen zu bleiben – und zu fühlen, was echt ist.
— Jack Bennett




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