Existenz-Retter – Die besten Ausreden, um Meetings, Dates und das Leben zu verlassen
- Jack Bennett

- 11. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Mai

Es gibt Tage, da brauchst du keine Motivation.
Du brauchst einen Fluchtweg.
Weil dein Kalender dich auffrisst.
Weil dein Körper online ist, aber deine Seele im Flugmodus.
Weil du seit Wochen nichts mehr wirklich willst – außer deine Ruhe.
Willkommen im Kapitel, das dich nicht heilt, aber schützt.
Ein Feldhandbuch für moderne Eskapisten, introvertierte Profis und alle,
die das Wort „Synchronisationsmeeting“ körperlich nicht mehr ertragen.
Für Meetings
Und wenn der nächste Zoom-Call ansteht und du nur noch körperlich anwesend bist - hier deine Exit-Strategien:
„Meine Kamera funktioniert nicht.“
Übersetzung: Ich will nicht gesehen werden, während ich im Schlafanzug Kaffee trinke.
„Mein Bildschirm friert gerade ein.“
Übersetzung: Das Einzige, was hier einfriert, ist mein Interesse an diesem Gespräch.
„Ich muss in ein anderes Meeting wechseln.“ Übersetzung: Eine Ausrede, die nie nach Agenda fragt. Goldwert.
„Technischer Fehler in meinem System.“
Übersetzung: Der eigentliche Fehler ist, dass ich versuche, an diesem Meeting teilzunehmen.
„Mein Akku ist gleich leer.“ Übersetzung: Ich bin’s auch. Aber mein Laptop darf zuerst aufgeben.
„Probleme mit der Internetverbindung.“ Übersetzung: Ich weiß, dass ich nichts mehr beizutragen hab – ich verschwinde stilvoll.
„Ich muss eine dringende E-Mail beantworten.“ Übersetzung: Dringender als dieses Meeting. Und ehrlicher.
„Ich geh kurz was trinken.“ Übersetzung: Ich bin hier, aber nur körperlich. Lasst mich kurz allein mit meinem Überlebensinstinkt.
„Mein Computer verlangt gerade ein Update.“ Übersetzung: Und ich folge dem inneren Befehl zur Flucht.
„Falsche Datei geöffnet, muss kurz was suchen.“ Übersetzung: Die richtige Datei ist mein Ticket raus hier.
Tools und Techniken für Fortgeschrittene
Wenn du nicht nur raus willst - sondern dabei auch souverän aussehen willst.
Bin nicht da, tu aber so
Der Sakko-Trick Jacke über den Stuhl. Bedeutet: "Ich bin nur kurz weg." Realität: seit 14:07 Uhr zu Hause.
Kopfhörer-Modus Aufsetzen. Ernst nicken. Alle denken, du bist im Deep Dive. In Wahrheit: Spotify & Gehirnurlaub.
Kalender-Täuschung Blockierte Zeiten mit mystischen Begriffen: „Strategische Planung“, „Silent Review“, „Creative Realignment“.
Für Fortgeschrittene
Mausbeweger Kleines Gadget, große Wirkung. Deine Maus lebt, während du es nicht mehr ganz tust.
Fake-Call
Kopfhörer auf. Augen ernst. Gelegentliches „Absolut, das sehe ich genauso!“ – wirkt Wunder.
E-Mail-Zeitplanung Mails um 22:17 senden. Wirkt wie Hingabe. War aber: Netflix mit einem Glas Rotwein.
Für Professionals
Der Doppel-Agent Zoom läuft. Du tust, als wärst du da. In Wirklichkeit: Zweitgerät, Serien, Frieden.
Virtueller Avatar Voraufgezeichnete „aktives Zuhören“-Videos. Funktioniert. Gruselig, aber effektiv.
Geplante Ausreden „Ich bin in einem vertraulichen Parallelprojekt.“ Übersetzt: Lass mich in Ruhe. Ich lebe noch, mehr brauchst du nicht wissen.
Call mit dir selbst
Der heilige Gral des Rückzugs:
Ein Termin im Kalender. Betitelt mit „Strategischer Fokus“, „Self-Sync“ oder einfach: „Call mit mir selbst“.
Niemand fragt. Alle nicken. Du öffnest Zoom, startest den Call – mit dir.
Kamera aus. Mikro stumm. Präsentationsmodus an.
Du bist offiziell in einem Meeting. Inoffiziell: endlich allein.
Kein Smalltalk. Kein Purpose. Kein Deliverable. Nur du, ein leerer Bildschirm und das beruhigende Gefühl, dass dich gerade niemand braucht.
Vielleicht hörst du Musik. Vielleicht starrst du 15 Minuten auf dein eigenes Profilbild. Vielleicht atmest du einfach mal durch.
Der schönste aller Calls ist der, bei dem du nicht performst – sondern einfach kurz verschwindest.
Nicht aus Feigheit. Sondern aus Fürsorge. Für dich.
Zitate aus dem Tagebuch des stillen Widerstands
„Ich will nicht produktiver werden. Ich will verschwinden, ohne dass jemand sauer ist.“
„Abwesenheit ist kein Drama. Sie ist Selbstschutz.“
Take-Aways (ausgedruckt und über den Bildschirm geklebt):
Du schuldest niemandem Dauerverfügbarkeit. Auch nicht dir selbst.
Ausreden sind keine Schwäche – sie sind ein Überlebensmechanismus.
Rückzug ist keine Flucht. Es ist Intelligenz in Bewegung.
Sag Nein, ohne dich zu rechtfertigen. Oder sag irgendwas – Hauptsache du gehst.
Nicht jeder Zoom-Call ist ein Notfall. Aber dein Nervensystem vielleicht schon.
Letzter Satz:
Du darfst rausgehen. Auch ohne Erlaubnis. Auch ohne Plan. Sag einfach Nein – und dann? Einfach weg.




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